Digitale Entscheidungsunterstützung in der Wundtherapie
Der Bremer Softwarehersteller für Pflegeinformationssysteme atacama | Software beteiligt sich ab Januar 2017 am Verbundprojekt „PosiThera“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme „Medizinische Lösungen für die digitale Gesundheitsversorgung“ unterstützt wird. Gegenstand des Projektes ist eine prozessbezogene, kontextsensitive Entscheidungsunterstützung und Simulation zur Therapieunterstützung am Beispiel chronischer Wunden.
Das Krankheitsbild chronische Wunden ist eine Herausforderung in Medizin und Pflege, da nicht nur Aufwand und Kosten, sondern insbesondere die individuellen Folgen für den Patienten verheerend sein können. Die Auswirkungen reichen von langfristiger Unselbstständigkeit über Amputationen bis hin zum Tod. Dabei sind chronische Wunden keine Randerscheinung: In Deutschland sind ca. 2,5 – 4 Millionen Menschen betroffen. Deren Versorgung liegt nicht allein in der Hand einer einzelnen medizinischen Disziplin oder Berufsgruppe. Im Gegenteil, der Prozess der Wundtherapie ist hochgradig verteilt und benötigt ein hohes Maß an Abstimmung und gegenseitigem Verständnis.
Die Verbesserung der Situation von Menschen mit chronischen Wunden und deren Behandlung ist das Ziel von PosiThera. Hierfür haben sich mit der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen der Hochschule Osnabrück, dem Institut für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen, der PlanOrg Informatik sowie der atacama | Software vier Experten für das Thema digitale Entscheidungsunterstützung im Gesundheitswesen zusammengeschlossen.
Im Rahmen des Projektes wird eine Softwarelösung zur Entscheidungsunterstützung und Simulation von Behandlungsansätzen auf Basis eines Regelwerkes und Expertensystems entwickelt. Das Expertensystem basiert auf Informationen aus den Patientendaten der elektronischen Patientenakte sowie aus einem Wissens- und Terminologieserver, die situationsabhängig gezielt ausgegeben werden. Für Karen Güttler, Teamleitung Forschung & Entwicklung bei der atacama | Software, bietet das Projekt PosiThera vielfältige Nutzeneffekte für Patienten und Versorger: „Die Lebenssituation von Menschen mit chronischen Wunden ist geprägt von vielfältigen Belastungen und Hindernissen. Einen Beitrag zur Verbesserung der Situation dieser Menschen über alle Behandlungssektoren hinweg zu leisten, ist – neben den technischen und wissenschaftlichen Zielen – wichtiges Anliegen des Projektes.“
Das Verbundprojekt PosiThera wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung als Teilvorhaben (Förderkennzeichen 13GW0171A) des Aktionsfeldes „Gesundheitswirtschaft im Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“ gefördert.
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